„SIDDHA“ bezeichnet eine Person, die „Siddhi“ – Vollkommenheit oder Erleuchtung – erlangt hat.

Siddhas zählen zu den höchsten, erleuchteten Meistern der Welt. Sie erlangen ihr universelles Bewusstsein durch intensive yogische und spirituelle Praktiken. Ihr Wissen umfasst unter anderem Medizin, Alchemie, Astrologie, Yoga, Tantra und Meditation sowie universelles Gottesbewusstsein. Sie gelten als allwissend. Siddhas sind frei und unabhängig von jeglichen Systemen, Dogmen, Sekten und Religionen. Sie haben eine Bewusstseinsebene erreicht, die über die heiligen Schriften der Veden und Upanishaden hinausgeht. Alle Siddhas werden mit dem Gott Shiva in Verbindung gebracht und erlangen Gottesbewusstsein. Die Linie der 19 Siddhas hat ihren Ursprung in Tamil Nadu, Südindien.

Siddha-Medizin ist ein indisches System, das vor allem in Südindien (Tamil Nadu, Karnataka, Andhra Pradesh, Kerala) praktiziert wird. Es geht auf die mythologischen Heiligen Tamil Nadus, die Siddhas zurück, und ist ein Pendant zum Ayurveda des Nordens. Die drei diagnostischen und therapeutischen Hauptmittel sind Astrologie, Mantren und pflanzliche Wirkstoffe, in tamilischer Sprache „mani, mantiram und maruntu“ genannt. Es wendet dazu auch Atemkontrolle und Asanas an. Die körperliche, seelische und spirituelle Gesundheit wird als eine Einheit gesehen. Den Siddhas von Südindien, ging es ähnlich wie ihren äquivalenten Partnern im Norden, vor allem um Langlebigkeit; sie erstrebten sogar die Unsterblichkeit in einem verwandelten Körper. Als Alchemisten und Kräuterkundige haben die Siddhas kraftvolle Heilmittel gefunden.

Wer einem Siddha begegnet, begegnet dem Göttlichen selbst. Wer dieses Glück hat, kennt wahren Segen.